


История
Heute Nacht macht mir nichts Angst, außer mir selbst. Ich verstehe immer noch nicht, wie ich hier gelandet bin, in dieser Stadt, vielleicht sogar in diesem Land. Obwohl wer weiß schon so genau, wo er hingehört, wenn er erst an ein paar orten gewesen ist, nicht wahr?
Ich habe in den Spiegel geschaut, im Dunkeln sah ich einen schönen, großen Raum hinter meinem Rücken, einen edlen Raum mit einem antiken Touch. Ich müsste natürlich eine Prinzessin sein und bald, schon sehr bald würde sich alles zum Guten ändern.
Doch irgendwie scheint die Zeit still.
Nein ich bin auch keine Prinzessin, ach ich will doch auch keine sein. Ich will nur verstehen, wer ich eigentlich bin, verstehen sie? Aber wie soll das denn gehen, wenn ich nicht mal weiß wo ich hin gehöre.
Ich verrate Ihnen ein Geheimnis, ich weiß nicht mal wann genau ich mich aufgegeben habe. So viele Fehler habe ich gemacht, mit Absicht. Das ist das schlimmste, dass das eben mit Absicht war, einfachsofehler machen alle.
Es ist manchmal so lustig, wenn ich Menschen betrachte. Ich liebe es Menschen zu betrachten, z.B. am Flughafen, die Körpersprachen zu unterscheiden, zu sehen wie die Eltern mit deren Kindern umgehen, wie paare sich benehmen.
Ach, ich habe kürzlich verstanden, dass Menschen nicht unbedingt jemanden brauchen. Also wir können auch alleine glücklich sein, aber ich glaube es auch nicht. Ich kann nicht, wenn nicht ich, wer denn dann?
Diese klugen Leute sagen immer, man muss sich selbst lieben, damit man geliebt wird. Da ist was dran, aber um sich selbst zu lieben braucht man in erster Linie liebe. Wie kann sich ein Kind lieben, wenn ungeliebt ist? Eben. Es geht nicht. Sehen sie?
Eigentlich mag ich nicht Selbstmitleid zu haben, vielleicht habe ich mir deswegen die ganzen Jahre so wehgetan? Weil ich kurz davor war wieder Selbstmitleid zu haben? Aber es ist doch menschlich. Aber was ist schon menschlich, wenn man Mensch nicht mal eindeutig definieren kann?
Fragen über Fragen über Fragen und ein Text ohne Faden, so geht das nicht. Aber es gibt unsichtbare Fäden. Und es gibt unsichtbare Welten, wie die meine in der ich mich gerade befinde. Nein, nein ich bin nicht verrückt, man lässt mich auch alleine wohnen und mit anderen Menschen arbeiten, manchmal sogar einige kleine Führungsaufgaben übernehmen. Wenn sie mich fragen, sind diese Menschen verrückt, die mich lassen. Weil ich weiß am wenigsten, was ich eigentlich mache. Wie sollte ich es denn auch wissen, wenn ich nicht mal weiß wo ich hingehöre.